Wussten Sie: allein etwa 130 Liter entnehmen wir pro Tag und Person
im Haushalt aus der Trinkwasserleitung. Tatsächlich zum Trinken und Kochen
nutzen wir davon lediglich 3 bis 4 %. Reduzieren Sie den
Trinkwasserverbrauch, indem Sie sparsam damit beim Spülen, Putzen,
Waschen, Gießen, Autowaschen und auf dem WC umgehen. Aber trinken Sie
dafür gerne Mal etwas mehr Trinkwasser. Schon ohne körperliche
Anstrengungen sollten wir mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit - ohne Kaffee
und Alkohol - pro Tag zu uns nehmen.
Unserem allgemeinen Konsum kommt eine große Bedeutung für den
schonenden Umgang mit Wasser zu: So beläuft sich der Verbrauch für die
Herstellung eines PCs inklusive Monitor auf ca. 33´000 Liter. Für ein Kilo
Baumwolle auf 7´000 bis 29´000 Liter. Und zur Herstellung eines einzigen
Autos sind bis zu 200´000 Liter Wasser erforderlich. Achten Sie deshalb
beim Kauf auf langlebige Produkte, die reparaturfreundlich, erweiterbar
und recyclebar sind.
Bedenken Sie: in Deutschland werden pro Jahr etwa 30´000 Tonnen
Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft verkauft. Dabei kann 1 Gramm
Pflanzenschutzmittel bis zu 10´000´000 (in Worten: zehn Millionen) Liter
Wasser verunreinigen. Um die natürlichen Ressourcen zu schützen, haben die
Anbauverbände des Ökolandbaus beschlossen, auf chemisch-synthetische
Pflanzen-schutz- und Düngemittel zu verzichten. Durch den Kauf von
Bio-Produkten mit dem sechseckigen Bio-Siegel unterstützen Sie die
umweltfreundliche Landnutzung. In der Produktion unserer Lebensmittel
werden enorme Mengen Wasser eingesetzt. In Deutschland sind für 1 Kilo
Freilandtomaten mehrere hundert Liter, für 1 Kilo Weizen 500 bis 900
Liter, für 1 Kilo mageres Rindfleisch 5´000 - 20´000 Liter notwendig. Und
bei einer Tomatenproduktion in intensiver Landwirtschaft in Südspanien ist
der Energie und Wasserverbrauch sogar vervielfacht. Achten Sie deshalb,
auch im Sinne Ihrer Gesundheit, auf eine ausgewogene, saisonal und
regional abgestimmte, fleischarme Ernährung.
Auch im privaten Bereich zu hause können wir etwas tun. Während des
Zähneputzens und auch beim Nassrasieren läuft oft minutenlang ungenutzt
das Wasser in den Abfluss. Das ist unnötig. So sollten Sie beim
Zähneputzen einen Becher verwenden, der gleich zu Beginn mit Wasser
gefüllt wird und dessen Inhalt ausreicht, den Mund auszuspülen und auch
noch die Zahnbürste zu reinigen. Und beim Nassrasieren ist es Wasser
sparend, wenn Sie gleich am Anfang Wasser in das Waschbecken mit
verschlossenem Ausguss fließen lassen.
Knapp 45 Liter und damit rund ein Drittel des persönlichen
Wasserbedarfs einer Person werden bei alten Spülkästen täglich durch die
Toilettenspülung verbraucht (bei 5 Benutzungen pro Tag). Grund genug zum
Um- bzw. Nachrüsten. Durch eine Zwei-Mengen-Spülung oder eine
Spül-Stopp-Taste im WC werden nur 3 bzw. 6 Liter statt konstant 6 oder
sogar mehr als 10 Liter Wasser pro Spülgang verbraucht. Bei gleicher
Hygiene kann der Wasserverbrauch hier also um 30 - 50% reduziert werden.
Eine 4-köpfige Familie kann so bis zu 40'000 Liter Trinkwasser sparen.
Damit amortisieren sich die Umbaukosten meist in weniger als einem Jahr!
Beim Händewaschen stellt man meist das Wasser einmal an und erst
wenn die Hände fertig abgewaschen sind wird das Wasser wieder abgestellt.
Etwa 15 – 20 Liter fließen dabei ungenutzt ab, während man sich die Hände
einseift. Drehen Sie das Wasser öfters ab, bei gleicher Hygiene kann so
der Wasserverbrauch beim Händewaschen um bis zu 70 % reduziert werden. Bei
stark frequentierten Waschbecken kann eine elektronische Wasserarmatur den
Wasserfluss steuern, so dass es nur dann Wasser marsch heißt, wenn man die
Hände direkt unter die Armatur hält. Das An- und Abstellen des Wassers
erfolgt berührungslos.
Geschirrspülmaschinen sind besser als Hände! Hier ein
Rechenbeispiel: um 12 Gedecke von Hand zu spülen benötigt man bis zu 50
Liter Wasser sowie 2,5 kWh Strom, um dieses Wasser zu erwärmen. Eine
Geschirrspülmaschine benötigt jedoch durchschnittlich nur ca. 19 Liter
Wasser und lediglich 1,4 kWh Strom für die gleiche Menge an Geschirr. Das
bedeutet eine deutliche Einsparung von bis zu 31 Liter kostbarem
Trinkwasser sowie von 1,1 kWh Strom. So können Sie spülend Energie und
Wasser sparen!
Gemüse oder Salat sollten vor Zubereitung und Verzehr abgewaschen
werden. Viele machen dies unter fließendem Wasser, damit alles gleich
direkt in den Abfluss fortgespült wird. Nehmen Sie besser eine Schüssel,
füllen sie mit Wasser und geben das Gemüse oder den Salat hinzu. Wenn das
Ganze dann so noch einige Minuten stehen bleibt, lässt sich der inzwischen
aufgeweichte Schmutz gleich viel leichter abwaschen. Tropfen Sie die
Lebensmittel anschließend in einem Sieb gut ab. Das Wasser in der Schüssel
kann häufig noch als Gießwasser verwendet werden.
Etwa ein Viertel des täglichen Wasserverbrauchs rauscht durch
unsere Toiletten. Und auch für Garten und Rasen wird einiges an Wasser
gebraucht. Sie können große Mengen von Trinkwasser einsparen, indem Sie
auf Ihrem Grundstück eine Zisterne einbauen
und Regenwasser für Garten und auch Toilettenspülung nutzen. Angebote
erhalten Sie über Ihren örtlichen Installateur-Fachbetrieb.
In der Industrie besteht teilweise ein enormer Wasserverbrauch.
Kohle- und Atomkraftwerke haben einen gigantischen Wasserbedarf. Insgesamt
benötigen unsere Kraftwerke 26´000´000´000´000 (Billionen!) Liter Wasser
und geben dies entweder als Wasserdampf an die Atmosphäre oder aufgeheizt
in die Flüsse ab. Zum einen ist Wasserdampf wie CO2 ein so genanntes
Treibhausgas und trägt zur Klimaerwärmung bei. Zum anderen werden durch
die Wärmezufuhr Abbauprozesse im Wasser beschleunigt und dadurch den
Flussbewohnern der Sauerstoff entzogen. Steigen Sie um auf erneuerbare
Energien und sparen Sie wo immer möglich Energie.
Trotz vergleichbarer Eigenschaften ist der Wasserverbrauch für die
Herstellung verschiedener Kunststoffe unterschiedlich. Pro Tonne
Polyvinylchlorid (PVC) werden 420´000 Liter Wasser verbraucht. Bei anderen
Kunststoffen, wie z. B. Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), sind es
im Mittel nur 700 Liter. Da PVC auch bei anderen Belastungen schlechter
abschneidet, sollten Sie auf umwelt- und wasserfreundlichere Kunststoffe
oder auf Naturprodukte ausweichen.
Schützen wir die Umwelt! Bereits 1 Tropfen Öl kann 1 Million
Tropfen Wasser verunreinigen. Etwa jährlich havariert einer der circa 1500
veralteten Tanker auf den Weltmeeren. Die letzte große Havarie war die
"Prestige" vor Spaniens Küste. Dabei liefen 40'000 t Schweröl aus. Die
Folge war eine Ölpest an 200 galizischen Stränden auf 500 km Länge.
Leckagen bei der Erschließung von Ölvorkommen im Meer gefährden zusätzlich
unsere Meere. Reduzieren Sie die Gefahren für Natur und Klima und sparen
Sie wo immer möglich Energie für Heizen, Strom und Auto ein.
Der Säuregehalt unseres Regenwassers liegt inzwischen bis zum
40fachen über dem natürlichen Gehalt. Ursache für die “Übersäuerung” sind
Schwefeldioxid- und Stickoxidbelastungen, die u. a. aus dem Kraftverkehr
stammen. Dadurch entsteht der “Saure Regen”, der nicht nur das Grundwasser
bedroht, sondern auch Schäden an Pflanzen, Tieren und Gebäuden verursacht.
Benutzen Sie öfters mal die Füße, das Rad oder Bus & Bahn; Sie erweisen
der Umwelt einen Dienst und sparen auch noch Geld.
Schätzungsweise
900 Millionen Autowäschen erfolgen in Deutschland jährlich. Mit je etwa
200 Liter Wasser und Reinigungsmittel werden dabei u. a. Öle, Fette, Teer,
Ruß,Staub und Schwermetallstäube abgewaschen. Damit keine Schadstoffe in
die Umwelt gelangen, sollen die Wäschen auf Waschplätzen und in
Waschanlagen erfolgen, da dort ein großer Teil des Wassers im Kreislauf
geführt wird und sie eine eigene Abwasserbehandlung haben. Besonders
Wasser schonende Anlagen erkennen Sie dabei am “Blauen Engel ... weil
Wasserrecycling”. Zudem muss es nicht immer eine Vollwäsche sein, oft
reicht die Reinigung von Scheiben und Lichtern.
Im Sommer genießen wir gerne ein erfrischendes Bad im See. Um die
Störungen für Wassertiere und –pflanzen so gering wie möglich zu halten,
sollten Sie jedoch nur an ausgewiesenen Badestellen diesem Vergnügen
nachgehen. Außerdem: Badenseen sind Ökosysteme und keine für Menschen
geschaffene Schwimmbäder: Seife sowie Shampoo haben im Seewasser deshalb
nichts verloren und Sonnenschutzmittel sollen nicht erst kurz vor dem
Baden aufgetragen werden.
Schneekanonen “schießen” in vielen Wintersportgebieten auf die
Auswirkungen des Klimawandels. Dabei wirkt die künstliche Beschneiung
durch ihren enormen Energieverbrauch sogar negativ auf das Klima ein:
große Anlagen mit mehreren Schneekanonen verbrauchen über 500.000 kWh pro
Saison. Und mit einem Verbrauch von 200 bis 600 Litern Wasser pro m²
Beschneiungsfläche, welches Bächen, Flüssen, Quellen oder der
Trinkwasserversorgung ausgerechnet in extrem wasserarmen Frost-Zeiten
entzogen wird, belasten Schneekanonen unsere Umwelt stark.
Treiben Sie Sport umweltbewusst, zur richtigen Zeit am richtigen
Ort.
Quelle und weitere Tipps beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND),
http://www.ja-zum-wasser.de/
weitere Spar-Tipps